Muffel (Ovis ammon musimon)

 

Das Mufflon ist eine Schafrasse die ursprünglich nur auf Sardinien und Korsika beheimatet war. Wegen ihres hübschen Aussehens und als begehrte Jagdbeute wurden sie aber an vielen Stellen Europas angesiedelt. So kann man zum Beispiel in der näheren Umgebung des Wildfreigeheges Mufflons im Waldgebiet „Kermeter“ oberhalb des Urftsees in freier Wildbahn  beobachten.
Alle europäischen Hausschafrassen stammen nach derzeitigem Stand vom Mufflon ab.
Dies ist insofern problematisch, als man außerhalb Sardiniens und Korsikas kaum  noch reinrassige Mufflons findet, da die Schafe sich natürlich auch gerne einmal mit ihren nächsten Verwandten, den Hausschafen, auf ein Schäferstündchen einlassen.
Die Hörner der Schafe wachsen übrigens ein Leben lang weiter und werden nicht wie bei Hirschen jedes Jahr abgeworfen. So kann das Gehörn bei den Böcken gewaltige Ausmaße erreichen.
Imposant sind die Kämpfe der Muffelwidder in der Brunftzeit etwa im November. Mit viel Anlauf schlagen sie ihre Hörner ungebremst gegeneinander. Der Aufprall hallt dann über das ganze Wildgehege. Dank einer starken Kopfplatte nehmen die Böcke aber selbst bei den heftigsten Kämpfen keinen Schaden.  Die Lämmer sind dann etwa ab April bei uns zu sehen.

Erscheinungsbild

 
  • Kleinstes Wildschaf.
  • Gedrungener Körper, kurze, stämmige Läufe
  • Hohle Hörner, die nach außen im Bogen gedreht sind, sitzen auf Stirnzapfen und werden nicht abgeworfen wie beim Hirsch oder Rehwild, sondern wachsen pro Jahr um einige Zentimeter. Nach 6 bis 8 Jahren ist das Wachstum beendet.
  • Fell des Widders: im Winter braun bis schwarzbraun mit sogenanntem hellen Sattelfleck auf dem Rücken, im Sommer ist das Fell rotbraun.
  • Fell des Weibchens: im Winter graubraun, im Sommer gelblichbraun.
  • Muffel können bis zu 55 kg schwer werden
  • Das Muffel ist das einzige Wildschaf, das wahrscheinlich durch Verwilderung aus einer Hausschafrasse hervorgegangen ist.

 Lebensraum

  • Mischwälder mit geschlossenen Waldwiesen, in weiten Teilen Deutschlands vertreten
  • Für die Klauenpflege des Muffels ist möglichst fester, steiniger Böden mit Felspartien nötig.

Verbreitung und Stellung im zoologischen System

  • Wahrscheinlich stammt das Muffel aus dem vorderasiatischen Raum und kam zunächst nach Sardinien und Korsika. Von dort erfolgte die Einbürgerung in weite Teile Europas.
  • Das Mufflon gehört zu den Wildschafen.
  • Man rechnet mit etwa 20 000 Exemplaren in Deutschland.

Nahrung

  • Der größte Teil der Nahrung besteht aus Gras, auch Blätter von Bäumen und Sträuchern, Kräuter, Samen und Feldfrüchte
  • Wiederkäuer.
Muffelwidder

Sinnesleistung und Lautäußerung

  • Gutes Sehvermögen.
  • Nase und Gehör sind ebenfalls gut ausgeprägt.
  • Bei Gefahr stößt es einen Pfeifton aus, das durch ein Aufstampfen mit den Vorderläufen unterstützt wird.
  • Als Lock- und Kontaktlaute sind ähnliche Töne wie beim Schaf zu hören. Widder blöken, Schafe und Lämmer meckern.

Fortpflanzung und Lebensweise

  • Geschlechtsreife im ersten Lebensjahr.
  • Paarungszeit: November/Dezember.
  • Widder kämpfen mit den Schädeln gegeneinander, wobei es zu einem kräftigen Krachen der Hörner kommt.
  • Nach einer Tragzeit von 21 Wochen setzt das Wildschaf Ende April 1 bis 2 Lämmer, die etwa 4 Wochen gesäugt werden. Die Lämmer können der Mutter bereits nach wenigen Lebensstunden folgen.
  • Muffelwild ist sehr standortreu, es lebt in einem Rudel, das vom ältesten Schaf, dem Leitschaf, angeführt wird. Ab dem 3. Lebensjahr allerdings schließen sich die männlichen Tiere zu Widderrudeln zusammmen.
  • Muffelwild kann bis zu 20 Jahre alt werden.

Gefahren für das Muffelwild

  • Heute in Deutschland kaum natürliche Feinde. Lediglich schwache Lämmer werden häufiger von Fuchs, Waschbär, Wildkatze oder Wildschwein gefressen.
  • Die Muffel brauchen festen Boden und ein trocken-warmes Klima, da es sonst zu Erkrankungen kommen kann wie Schalenauswachsen, Moderhinke, Leberegeln, Magen- und Darmwürmer.

Weitere Informationen in Peter Dollingers Zootierlexikon.



 
 
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